Die Grillsaison ist natürlich auch im Winter nicht vorbei. Diese Tipps erleichtern dir das Grillvergnügen auch bei eisigen Temperaturen.

Grillen im Winter:
Genuss vom Rost
bei Wind und Wetter

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Es ist dieser Moment, wo du den Cowboy in dir spürst. Wenn die Eiskristalle am Fenster Mandala-Muster bilden, das Thermometer ins Minus rutscht und deine Nachbarn den Kamin anwerfen, um sich mit einer Tasse Ingwer-Tee aufzuwärmen. Dann ist es Zeit für dich, mal wieder den Grill anzufeuern und ein paar herrliche Steaks unter freiem Himmel zu grillen. Und Gemüse sowieso. Man gönnt sich ja sonst nichts. Die Plane vom Grill und losgelegt. Denn wenn man die folgenden Tipps beachtet, ist das Grillen im Winter so einfach wie im Sommer.

Wintergrillen:
Die richtige Vorbereitung

Strickjacke und Flanellhose sollten drinnen bleiben, wenn es dich nach draußen zieht. Enge, warme Sachen verhindern, dass die Glut plötzlich brandgefährlich wird, wenn der Wind auffrischt oder Fett ins Feuer tropft. Ein Induktionsheizstrahler zum Beispiel sorgt für punkt- und personengenaue wohlige Wärme.

Dein Atem bildet Wölkchen, wenn du den Grill mühelos ins Freie ziehst, obwohl die Garage eigentlich viel wärmer ist. Fallen weiße Flöckchen vom Himmel oder feiner Nieselregen, dann bietet sich die Markise an. Oder doch ein Zelt aufbauen? Halt – die Glut tanzt immer nach oben. Und ein Feuerwehr-Einsatz muss nicht sein.

Der richtige Abstand macht den Unterschied – mindestens drei Meter weg von Häuserwänden und Geländern verhindert, dass Glut oder spritzendes Fett unliebsame Spuren hinterlässt.

Ausreichend Licht sorgt für reibungsloses BBQ-Vergnügen, der Platz um den Grill sollte von Eis und Schnee befreit sein. Dann läuft's. Fast.

Wer auf Gas statt auf Kohle setzt, sollte die Finger von Butan-Gas lassen, dass sich schon bei leichten Minus-Temperaturen schnell verflüssigt. Propangas dagegen bleibt bis zu sibirischen –42 °C stabil.

Wind und Wetter:
Darauf kommt es an

Die Kälte hat wie der Wind auch großen Einfluss auf unser winterliches Grillvergnügen. Der Grill sollte immer frontal zum Wind stehen, sodass er von der Rückseite auf den Deckel prallt statt in die Flammen schießt. Das beeinflusst die Grilltemperatur extrem, ebenso wie Seitenwinde. Egal, ob Gas- oder Holzkohlegrill: Der Deckel sollte sich immer gegen den Wind öffnen.

Je niedriger die Außentemperatur, desto höher die Heizdauer. Schon bei 0 °C verlängert sich die Grillzeit um rund 20 Prozent. Bei jedem Öffnen des Deckels geht erheblich viel Wärme verloren. Hitzeverlust bedeutet Grillzeit-Verlängerung. Wenn die Kälte den Körper hochkriecht, zählt jede Minute, bis man wieder im Warmen ist. Obwohl: Grill-Cowboys bleiben trotzdem draußen. Warum? Weil sie es können.

Timing ist alles:
Was du bei Niedrigtemperaturen beachten solltest

Im Winter ist die richtige Grill-Logistik wichtig, will man sich nicht einen Wolf laufen oder eine kleine Katastrophen-Kettenreaktion auslösen. Im Warmen bleibt, was in der Kälte schnell gefrieren oder grilluntauglich werden kann:

  • Saucen, Butter, Öle – was schnell gerinnt, flockt oder friert, sollte nur im Bedarfsfall nach draußen.
  • Feuchte oder nass gewordene Gegenstände frieren leicht auf Metall- oder Holzflächen an.
  • Was eben noch die perfekte Zimmertemperatur hatte, gefriert wegen seines hohen Wasseranteils schnell in der kalten Winterluft. Grillgut deshalb erst nach draußen bringen, wenn es Zeit für den Rost ist.
  • Gusseisen speichert Hitze besser als Edelstahl, das gilt auch für Koch- und Grillgeschirr im Allgemeinen. Ein gusseiserner Grilltopf wie der Dutch Oven sind für Wintergriller perfekt.

Die Glut beim Grillen im Winter

Gas geben

Was im Sommer nicht länger dauert als ein kühles Bierchen zu exen, braucht im Winter seine Zeit. Sind die Brenner auf höchster Stufe gezündet, sollte der Grill auf 260 °C vorgeheizt werden. Das kann dauern: 20 bis 30 Minuten sind normal.

Frost bedeutet nicht gleich Frust: Mit höher gestellten Brennerventilen im Winter wird der Grill auch wärmer. Das erhöht zwar ein bisschen den Gasverbrauch, schmälert aber keineswegs das BBQ-Vergnügen. Mittlere bis starke Hitze muss sein, damit Steaks und Würste den gewünschten Gargrad erreichen.

Und Achtung: Die Seitenkocher eines Grills können im Winterwind schnell ausgeblasen werden, denn hier fehlt der schützende Deckel.

Wer einen Topf oder anderes Kochgut auf den Rost stellt, sollte bedenken: Kalter Wind sorgt für einen schnellen Abkühlungseffekt. Doch bei höchster Hitzestufe und fleißigem Rühren brennt nichts an und wird lecker heiß.

Kohle scheffeln

Holzkohle oder Briketts gibt es im Sommer fast überall zu kaufen, selbst an den Tankstellen. Doch im Winter muss man schon in den Baumarkt fahren oder lange suchen. Deshalb lieber vorsorgen: Wer in der kalten Jahreszeit nicht auf ein frostig-fröhliches Grillvergnügen verzichten will, der sollte sich schon im Sommer einen Vorrat anlegen. Idealerweise mit der Weber Holzkohle, denn die Verpackung lässt keine Feuchtigkeit durch und ist praktisch wiederverschließbar.

Ein Zahlenspiel für Besserwisser: Wer beispielsweise einen Weber Bar-B-Kettle Holzkohlegrill oder einen Weber Master-Touch GBS mit 57 Zentimetern Durchmesser besitzt, braucht rund 57 Briketts, um damit 2 bis 3 Stunden grillfähige Glut zu erzeugen. Wer länger grillen möchte, glüht bereits 30 Minuten bevor nachgelegt werden müsste, neue Briketts vor. Das funktioniert natürlich am besten mit einem zweiten Holzkohlegrill oder einem Weber-Anzündkamin auf feuerfestem Untergrund.

Tipps für winterfeste Grillprofis

  • Im Winter eignet sich zum Messen der Kerntemperatur ein Fleischthermometer. Wer es richtig komfortable haben will, nutzt ein iGrill-Thermometer von Weber. In einer eigenen App kannst du dein Grillgut über dein Smartphone beobachten und bekommst eine Nachricht, wenn die ideale Temperatur erreicht wird.
  • Dadurch kann der Grilldeckel die ganze Zeit geschlossen bleiben und die Hitze entweicht nicht.
  • Klingt komisch, ist aber so: Nasse Textilien leiten Hitze schneller als trockene Grillhandschuhe oder Topflappen. Sie kühlen das Grillgut schneller ab als gewünscht und können zudem schnell zu schweren Verbrennungen führen.
  • Geschirr immer im Haus lagern und erst auf den letzten Drücker nach draußen holen. So vermeidet man schnelle und unerwünschte Abkühlung. Am besten wärmt man Geschirr und Besteck vorsichtig im Backofen vor. Kleiner cooler Nebeneffekt: Kalte Hände sind im Nu wieder warm.
  • Wer kleckert, muss putzen. Am besten gleich nach dem Grillen. Sonst frieren Essensreste schnell am Boden fest. Dann muss der Schrubber statt der Lappen ran.

Nun steht dem winterlichen Grillvergnügen wirklich nichts mehr im Wege und so manch einer freut sich über sinkende Temperaturen, um ein echtes Grill-Abenteuer zu erleben.